Das Schöne ist, ich denke diese Texte zugleich in Melodien. So wie ihr dieses Lied heute hören könnt, klang es in der Grundmelodie von Anfang an. Ich muss also nicht hinterher versuchen, eine Melodie zu finden, die auf den Text passt oder umgekehrt.
Als sich so der erste Teil Stück für Stück aneinanderreihte und ich es immer wieder vor mich hin summte, um die Melodie festzuhalten, kam der Moment, der dann immer kommt. Halte an und kritzle es schnell auf ein Blatt Papier. Denn es kommen immer mehr Textfragmente dazu, die man sich nicht alle auf Anhieb merken kann. Sind sie erst mal weg, kommen sie nicht so einfach wieder. Also halte ich an und schreibe auch die nächsten Gedanken auf. An meinem Endpunkt in Klein Müritz war das Lied im Groben fertig. Es passte zwar noch nicht alles, einige Zeilen sind auch wieder rausgeflogen, Versform und Duktus mussten stimmig werden, damit es nicht holprig klingt, aber im Prinzip war alles schon da. Das Ganze hat etwa eine halbe Stunde gedauert.
Später in meinem Atelier habe ich mir dann meine wilden Kritzeleien angesehen, alles in den PC getippt und auch gleich mit der Gitarre die Harmonien gesucht und dazu geschrieben. Und dann habe ich es gespielt und immer wieder gesungen. Dabei spürst du, ob alles passt und ob die Melodie noch die eine oder andere kleine Veränderung braucht. Ich habe festgelegt, dass ich leise beginne und auch, wann ich lauter und kraftvoller werde und habe ein Gefühl für das richtige Tempo gefunden. Das ist ein Prozess von einigen Wochen. Du musst dein eigenes Lied einfach immer wieder singen, bis es endgültig fertig ist.